Vertriebsmitarbeiter Jan Weiß vor den produzierten Dollies

Gut verfrachtet

Erster Großauftrag für Eigenentwicklung

Der Frachtcontainerdolly KPA ist ein Standarddolly. Er kann mit Aluminiumcontainern von bis zu 5 Tonnen beladen werden. Seit den siebziger Jahren ist der rund 1.350 kg schwere Anhänger auf vielen Flughäfen im Einsatz und wurde schon tausendfach in Haiger produziert. Das Unternehmen HiSERV – ein Dienstleister, der sich auf die Vermietung von Ground Support Equipment (GSE) spezialisiert hat – fragte Ende letzten Jahres eben diese Standarddollies an. Bei den anschließenden Beratungsgesprächen wurde schnell klar, dass HiSERV mehr als nur Standard benötigt.

„Der KPA wird ausgestattet mit Ortungsfunktion und Beladungssensor. In den Jahren 2020 und 2021 testeten wir für HiSERV bereits vier Einheiten mit Ortungsfunktion und unserer Eigenentwicklung dem Beladungssensor am Flughafen in Frankfurt. Der Kunde war begeistert. Da aber eine Nachrüstung von vorhandenen Dollies zeit- und kostenaufwendig ist, ist es bisher bei den Tests geblieben", berichtet Mike Wenzel, Leiter Bahntechnik & Flughafenbodengeräte bei Blumenbecker. Bisher - dann bekam Blumenebcker den Zuschlag über 350 neue Dollies mit diesen zusätzlichen Funktionen, die im JAHRESZEIT XY ausgeliefert wurden. Der Kunde war zufrieden. Direkt im Anschluss orderte HiSERV noch einmal 300 weitere Dollies mit Ortungsfunktion. „Mit der Kompetenz im Stahlbau und unseren digitalen Lösungen bieten wir smarte Flughafenbodengeräte, die weltweites Interesse finden", ist er sich sicher.

» Wir freuen uns über den Großauftrag von HiSERV und die Möglichkeit, 350 Dollies mit den neuen, smarten Funktionen auszustatten. «

Jan Weiß,
Vertrieb und stellvertretender Niederlassungsleiter in Haiger, Blumenbecker Technik GmbH

Die ersten ausgeliefert und es wird weiterentwickelt

Die ersten Dollies wurden bereits ausgeliefert. Die restlichen folgen bis Ende 2022. Roland Ückert, Geschäftsführer HiSERV erläutert, dass damit ca. 40 % aller Dollies auf Blumenbecker Geräte umgestellt sind. HiSERV wird weitere Dollies mit dem Ortungssystem nachbestellen, soweit alle Leistungspunkte im harten Umfeld am Flughafen Frankfurt bestehen werden. Das nächste Projekt zusammen mit HiSERV ist schon in vollem Gange. Dieses Mal geht es um Gepäckwagen. Im skandinavischen Raum, dort, wo es die Hälfte des Jahres dunkel und kalt ist, sind die Schneemassen eine ganz besondere Herausforderung.

Die Aufgabe: der Gepäckwagen muss leichter werden, damit man ihn besser durch den Schnee manövrieren kann. Selbstverständlich in der gewohnten Qualität. „Bei der Entwicklung des Prototyps haben wir quasi jedes Gramm eingespart. Wir haben geprüft, was wir stabiler machen können, um Stahl wegzulassen. Nun ist der Wagen 200 kg leichter und dabei voll funktionstüchtig", sagt Wenzel. Die Langzeittests stehen noch aus. Auf der Messe GSE im September in Paris präsentierte Blumenbecker seine neuesten Entwicklungen auf dem Gemeinschaftsstand mit HiSERV. „Wir freuen uns, Blumenbecker als Mitaussteller auf unserem innovativen Messestand zu haben, so können unsere gemeinsamen Kunden ein Teil des HiSERV-Produktportfolios begutachten", so Roland Ückert.

Dolly goes smart

Wo steht der nächste unbeladene Dolly? Dolly 2317 muss zur UVV-Prüfung – aber wo ist der auf dem riesigen Rollfeld? Bisher ist das Suchen und Finden mühselig und zeitintensiv. Mit einer Liste werden händisch bei Wind und Wetter die fünfstelligen Gerätenummern der Dollies geprüft. Solange, bis der entsprechende Dolly gefunden wird.

Dank der smarten Zusatzfunktionen kann der Kunde nun die Daten und Standorte in Echtzeit digital abrufen. Vorne, direkt hinter der Zugdeichsel, wird eine Funkeinheit angebracht. „Das ist sozusagen die Zentrale. In diesem Kasten befindet sich die Datenverarbeitung für die Positionsbestimmung, die Wiederaufladung über Solar und die Sende- und Empfangseinheit. Dahinterliegend, zwischen den Tragrollen, ist der Beladungssensor verbaut. Dieser erkennt kontaktlos, ob der Dolly mit einem Container oder einer Frachtpalette beladen ist oder nicht. Diese Information übergibt der Sensor ebenfalls an die › Zentrale ‹. Jeder Positionswechsel oder Beladungswechsel wird über Funk umgehend an die entsprechende Datenbank übermittelt. Der Anwender in der Zentrale erhält dadurch ein reales Bild über das aktuelle Geschehen im Rollfeld mit allen Bewegungsszenarien und Verfügbarkeiten der GSE-Einheiten", erklärt Wenzel.

GSE Tracking-System

Das Ortungssystem hilft dabei den Überblick über das Ground Support Equipment an einem Flughafen nicht zu verlieren und Wartungsarbeiten effektiver abzuwickeln.

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